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Jugend, Schöpfung, Bildung – Glaube heute leben: Masterplan für das Kloster Benediktbeuern zeigt Perspektiven für die Zukunft auf

Veröffentlicht am: 15. Juni 2015

Benediktbeuern/München – Die Deutsche Provinz der Salesianer Don Boscos (SDB) will mit einem umsetzungsrelevanten „Masterplan Kloster Benediktbeuern 2025ff.“ zur langfristigen Sicherung und Stärkung des Standortes Kloster Benediktbeuern einen wesentlichen Schritt in die Zukunft gehen. Das von der Münchener Management-Beratungsgesellschaft MRK im Zeitraum von Januar 2014 bis Juni 2015 entwickelte Konzeptpapier wurde am gestrigen Montag, 15. Juni 2015, in Benediktbeuern in Anwesenheit der beiden Generalvikare der (Erz-) Bistümer Augsburg und München und Freising sowie der Zuschussgeber, Vertreter der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) und des LEADER-Programms der Europäischen Union, an Provinzial Pater Josef Grünner SDB übergeben.

Es enthält Vorschläge für rund 80 strategische Maßnahmen zur Weiterentwicklung der Klosteranlage und soll in den kommenden zehn Jahren einen zielgerichteten Einsatz der knappen finanziellen Ressourcen ermöglichen und dazu beitragen, das Kloster Benediktbeuern als geistliches Zentrum und salesianischen Ort für Bildung, Begegnung und Kultur – besonders für junge Menschen – und als spirituellen, kulturellen und wirtschaftlichen Mittelpunkt der Region langfristig, nachhaltig und wirtschaftlich zu sichern und zu stärken.

„Der jetzt erarbeitete Masterplan ist ein ermutigendes Signal, dass vielen daran gelegen ist, dass es mit dem Kloster und im Kloster gut weitergeht. Darüber freuen wir uns sehr und dafür sind wir dankbar“, sagte P. Josef Grünner SDB im Rahmen der Festveranstaltung am Montag und bekräftigte damit die Entscheidung der Ordensgemeinschaft, den Standort Benediktbeuern langfristig zu erhalten.

„Willensstärke, etwas zu verändern, ist beeindruckend“

Auf verschiedenen Ebenen wie Leitlinien, Zielen, Maßnahmen, Prioritäten und Zeitbedarfen berücksichtigt der Masterplan die Bedürfnisse vieler unterschiedlicher Nutzer der Klostergebäude, von den Bildungseinrichtungen bis zur Gastronomie, des Umwelt- und Denkmalschutzes, der Ressourcen der Region und der Klosteranlage mit seiner Ordensgemeinschaft. Ziel ist die nachhaltige Weiterentwicklung des gesamten Klostergeländes, indem bestehende Gebäude strukturell an die Aufgaben angepasst, Synergieeffekte geschaffen und neue Nutzungsmöglichkeiten gefunden werden.

„Salesianer Don Boscos, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Freunde und Förderer des Klosters identifizieren sich sehr mit dem Standort und der Zusammenhalt sowie die Willensstärke, etwas zu verändern, sind beeindruckend“, fasste Dr. Imke Germann, Geschäftsführerin der MRK Management Consultants GmbH, ihre Eindrücke aus dem gut eineinhalbjährigen Beratungsprozess zusammen. Germann hob hervor, dass der erarbeitete Masterplan „Modellcharakter“ habe. Er stehe für ein nachhaltiges Weiterentwickeln des Klostergeländes und könne aufgrund seiner vielfältig vorhandenen Aufgaben ein Beispiel für andere Klöster sein und zeigen, wie bestehende Gebäude strukturell angepasst, Synergieeffekte geschaffen und neue Nutzungsmöglichkeiten gefunden werden. Ordensgemeinschaft wie auch die beiden (Erz-) Diözesen Augsburg und München und Freising hätten gerade in den letzten Monaten eng zusammengearbeitet und sich „rechtzeitig und intensiv“ mit der Zukunftsfrage des Kloster beschäftigt. „Im Rahmen verschiedener Gespräche und Treffen mit den Generalvikaren und Vertretern der beiden Bistümer konnte erreicht werden, dass eine intensivierte inhaltliche Zusammenarbeit stattfinden wird, die die Bedeutung des Klosters als kirchlichen Ort und spirituelles Zentrum stärkt“, so Germann.

Diözesen: „Wir stehen zu diesem Kloster und wollen uns hier einbringen“

Ein Ziel, das sich auch in den neu entwickelten Leitlinien für das Kloster Benediktbeuern wiederfindet. Sie bilden die Gesamtstrategie des Masterplans, legen den Handlungsrahmen und die strategische Ausrichtung des Klosters für die Zukunft fest und wurden in mehreren  Strategieworkshops gemeinsam entwickelt. Ein kooperatives Vorgehen, das auch die beiden Generalvikare ausdrücklich lobten: „Wir stehen zu diesem Kloster und wollen uns hier einbringen – ideell wie auch finanziell. Unsere Kirche braucht diese kirchliche Landmarke Benediktbeuern. Mit ihrer Strahlkraft. Und mit ihren Angeboten in den Bereichen Pastoral, Bildung und Bewahrung der Schöpfung. Wir sind dankbar dafür, dass wir als Diözesen in die Planungen frühzeitig miteinbezogen wurden und für den gemeinschaftlichen Weg, der es uns so auch erlaubt, einen Blick in die Zukunft zu werfen und diese proaktiv gestalten zu können“, so Peter Beer, Generalvikar des Erzbistums München und Freising. Benediktbeuern und sein Kloster seien „Kraftorte des Lebens und Glaubens“, die es nicht nur zu erhalten gelte, sondern immer wieder auch neu zu beleben, „so dass sie Orte des Glaubens bleiben“.

Dass beide Diözesen ein großes Interesse daran haben, Benediktbeuern und seine Angebote qualifiziert weiterzuentwickeln, bekräftigte auch sein „Amtskollege“ aus Augsburg, Generalvikar Harald Heinrich, und verwies dabei auf die zahlreichen Aktivitäten im Kloster und seinen angeschlossenen Einrichtungen: „Zahlreiche Jugendliche, vor allem auch Schülerinnen und Schüler aus dem Bistum Augsburg, haben die Kurse des Aktionszentrums besucht, übernachteten in der Jugendherberge oder kamen im Rahmen von der Erstkommunion- oder Firmvorbereitung oder damit verbundenen Ausflügen hierher. Nicht zu vergessen die vielen Studenten, die hier ihr Studium absolvierten und ich bin mir sicher, hier noch absolvieren werden! Und natürlich ist Benediktbeuern auch ein beliebtes Ziel für Ausflüge von Erwachsenen- und Seniorengruppen. Es wäre durchaus eine interessante Statistik, wie viele Gläubige des Bistums schon einmal hier in Benediktbeuern waren. Ich vermute, dass dabei der Anteil der Kinder und Jugendlichen besonderes hoch liegen dürfte, was im sonstigen kirchlichen Leben doch eher weniger vorkommt“, sagte der Generalvikar im Rahmen der Festveranstaltung am Montagabend und versprach den Salesianern Don Boscos seine Unterstützung: „Wir haben als Bistum ein hohes Interesse an diesem Masterplan und nun vor allem auch an dessen konkreter Umsetzung. Gerne werden wir hier aktiv mitwirken“.

„Die Übergabe des Masterplans ist heute kein Ende, sondern ein Auftakt“

Seit vielen Jahren bereits wirkt auch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt aktiv mit. Die Stiftung hat seit 1992 mehr als sieben Millionen Euro in Benediktbeuern, vor allem auch in Kooperation mit dem in Benediktbeuern ansässigen Zentrum für Umwelt und Kultur (ZUK), investiert und ist neben dem Freistaat Bayern Hauptfinanzier des Masterplans. Ihr Generalsekretär Dr. Heinrich Bottermann sprach am Montagabend insbesondere die große Aufgabe einer energetischen Sanierung der gesamten Klosteranlage an: „Es wird in Zukunft eine große Aufgabe sein, die denkmalgeschützten Gebäudesubstanzen des Kloster, unter energetischen, statischen und brandschutztechnischen Gesichtspunkten in einem guten Zustand zu erhalten und unter dem Aspekt der Nutzbarkeit und der Energieeffizienz weiterzuentwickeln“, so Bottermann. Der Generalsekretär der DBU unterstrich dabei auch die große Bedeutung einer integralen Gesamtplanung der Anlage, die viele ineinandergreifende Faktoren zu berücksichtigen habe. Man müsse sich bewusst sein, dass sich mit einer sehr guten Auslastung der im Kloster ansässigen Einrichtungen und einer engen Verzahnung mit der Region eröffnen sich positive wirtschaftliche Aspekte eröffnen und damit dann auch Umweltentlastungsaspekte. „Uns allen mag angesichts der heutigen schnelllebigen Zeit ein Planungszeitraum von 10 bis 15 Jahren lang erscheinen, mit Blick auf die Geschichte des Klosters ist es nur ein kurzer Zeitraum – aber ein sehr entscheidender“, sagte Bottermann.

Rund 121.000 Euro hatte die DBU für die Erstellung des Masterplans bereitgestellt, weitere 103.000 Euro kamen vom Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten aus dem Topf des EU-Förderprogramms LEADER. Dessen Vertreterin Dr. Angelika Schaller wies in ihrem Grußwort auf die großen Chancen hin, die das Kloster mit der Verwirklichung des Masterplans, und ermutigte die Verantwortlichen die eingeschlagenen Wege nun engagiert weiterzugehen. „Die Übergabe des Masterplans ist heute kein Ende, sondern es ist ein Auftakt“, erklärte Schaller. Das Kloster Benediktbeuern habe Zukunft – eine Botschaft, die alle Anwesenden am Montagabend gerne unterstrichen.

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Auf dem Foto, v.l.: Dr. Heinrich Bottermann, Generalsekretär der DBU, P. Claudius Amann SDB, Direktor des Klosters Benediktbeuern, Dr. Imke Germann, Geschäftsführerin MRK Management Consultants GmbH, Peter Beer, Generalvikar des Erzbistums München und Freising, P. Josef Grünner SDB, Provinzial der Deutschen Provinz der Salesianer Don Boscos, Harald Heinrich, Generalvikar des Bistums Augsburg, P. Reinhard Gesing, ab August neuer Direktor des Klosters Benediktbeuern, Dr. Angelika Schaller, Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Gabriele Marxreiter, Fachzentrum Diversifizierung und Strukturentwicklung (v.l.)

Masterplan zum Download