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Dreifaltigkeit neu interpretiert: Ausstellung Triptychon im Kloster Benediktbeuern

Veröffentlicht am: 27. April 2023

Im Kloster Benediktbeuern ist vom 02. bis 23. Mai 2023 die Ausstellung „Triptychon“ von Christiane Herold und Helmuth Hager zu sehen, die aufgrund des Corona-Lockdowns 2021 um zwei Jahre verschoben werden musste. Die Künstlerin und der Künstler interpretieren hier das Triptychon – das „dreigefaltete Bild“ – neu. Der Kontrast zwischen Tradition und Moderne ist es, was Herold und Hager an dieser Kunstform besonders reizt.

Seinen Ursprung hat das Triptychon in der sakralen Kunst. Es besteht aus drei Bildtafeln, die eine zumeist religiöse Geschichte erzählen und in Verbindung zueinanderstehen. Christliche Triptychen zeigen biblische Szenen, Heilige und Kirchenstifter – oft gemeinsam nebeneinander. Höhepunkt hiervon sind die gegen Ende des 12. Jahrhunderts entstandenen monumentalen Bildtafeln an den Altären der Kirchen. Im 19. und 20. Jahrhundert entdeckten Künstler wie Otto Dix, Picasso oder Max Beckmann das Triptychon als Experimentierfeld mit Formen, Farben und (nicht-religiösen) Geschichten. Christiane Herold und Helmuth Hager nehmen in ihren Werken überlieferte Elemente der sakralen sowie der weltlichen Kunstgeschichte auf und entwickeln daraus ihren eigenen Stil.

Bei Christiane Herold steht die Farbwirkung im Zentrum der Bilder. Sie mischt Farben wie die mittelalterlichen Kirchenmaler an und kombiniert sie mit zeitgenössischen Pigmenten zu abstrakten Kunstwerken, die den Betrachter durch intensive Farben und die teils wuchtigen Formen beeindrucken. Die Spannung und die Verbindung zwischen den drei Bildelementen ihrer Triptychen ist fast spürbar – wie im Werk „Der Sturm“. Die Pinselstriche neigen sich in eine Richtung, wie vom Sturmwind dazu getrieben. Die Farben rot und schwarz betonen das Bedrohliche der Situation. Christiane Herold wählt die Titel und Texte zu den Bildern bewusst so, dass sie zu einem Thema hinführen, aber dem Betrachter Raum für eigene Gedanken über den Menschen und seine Lebenswelt bieten. Christiane Herold ist Mitglied des Regionalverbands Bildender Künstler Oberbayern-West e.V. Ihre Werke wurden bereits in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt.

Im Mittelpunkt von Helmuth Hagers Kunst steht ebenfalls der Mensch. Er stellt den menschlichen Körper oft gegenständlich dar, aber auch abstrakt oder körperlos. Er spielt mit den Formen. Seine Triptychen sind nicht nur Bilder, sondern zum Teil auch dreidimensionale Wandobjekte, die an die Bildhauerei angelehnt sind. Sein wichtigstes Anliegen ist es, nicht nur ein Motiv zu zeigen, sondern eine Geschichte zu erzählen. So wie bei seinem Werk „Das große Rennen“. Zu sehen sind verschlungene Körper und eine Art Kampfszene, auf dem dritten Bild der anscheinend tote Kämpfer. Doch was genau passiert sein könnte, das liegt im Auge des Betrachters. Helmuth Hager ist seit fünf Jahrzehnten als Künstler tätig und hat in zahlreichen internationalen und nationalen Ausstellungen mitgewirkt.

Die Ausstellung „Triptychon“ ist in den Gängen des Klosters Benediktbeuern besonders gut aufgehoben. Wie in den Triptychen der Künstler mischen sich auch an diesem Ort Sakrales und Weltliches, Tradition und Moderne. Lassen Sie sich in diese außergewöhnliche Atmosphäre mit hineinnehmen.

Die Ausstellung kann vom 02.05. bis 23.05.2023 täglich von 9:00 bis 18:00 Uhr im Kreuzgang des Klosters besucht werden. Christine Herold und Helmuth Hager sind bei der Vernissage am 06. Mai 2023 um 15:00 Uhr mit einer Einführung von Prof. Dr. Claudia Brinker-von der Heyde persönlich vor Ort, während der Ausstellung auf Anfrage. Der Eintritt ist frei.