Alte Technik trifft Moderne: Maria Ziegler zeigt künstlerischen Spagat in Bildern
Einen künstlerischen Spagat präsentiert Maria Ziegler in ihrer Ausstellung vom 21. Juli bis 20. August im Kloster Benediktbeuern. Der Titel der Werkschau „Spagat – Alte Technik trifft Moderne und die Kunst im Klimawandel“ zeigt die Schwerpunkte der Künstlerin: die Verbindung von alten und modernen Maltechniken sowie Natur und Klimawandel. Bei freiem Eintritt können die Besucher die Werke im Ostflügel des Kreuzgangs besichtigen.
Dass die Malerei ein Handwerk ist, mag vielen Kunstliebhabern gar nicht bewusst sein. Doch Maria Ziegler fasziniert genau diese Facette der Malkunst. Vor allem die handwerklichen Methoden der alten Meister haben es ihr angetan. Diese Künstler des 14. bis 18. Jahrhunderts konnten nicht einfach auf die Tube drücken, sondern rührten ihre Farben aus natürlichen Materialien von Hand an.
Genau das macht auch Maria Ziegler. Die in Bruckmühl lebende Malerin stellt selbst Öl-, Kasein-, Kalkkasein-, Tempera- und Wachsfarben her und trägt sie anschließend in mehreren Schichten mit Sumpfkalk, Marmormehl, Warmleim oder Sand vermischt auf Leinwand auf. Daraus entstehen Strukturbilder mit rauer, körniger Oberfläche und ganz eigener Wirkkraft wie die „Eisblume“. Bei diesem Bild zeigen sich an manchen Stellen Risse in der oberen Farbschicht, wie auf einer fragilen Eisfläche. „Die Feinmimikri, haptische Oberflächen und Texturen im Kontext zu Form und Farbe in meinen Bildern umzusetzen, ist mein Ziel“, sagt die gelernte medizinische Fachangestellte über ihre Motivation, ihre Motive auf diese Art auf Leinwand zu bringen. „Die verwendeten Farben und Materialien reflektieren die Natur, die mich inspiriert.“
Die 67-Jährige hat auch moderne Maltechniken wie die Acryl-Mixed-Media-Technik oder Airbrush im Repertoire. Klassische Zeichnungen und Illustrationen sind ebenso in ihrem Portfolio zu finden. Und wie entscheidet sie als Künstlerin bei dieser Vielfalt an Möglichkeiten, was sie nun als Nächstes malen möchte? „Meine Bilder entstehen intuitiv. Ich male einfach los.“ Für Maria Ziegler ist ihre Kunst eine „persönliche Ausdrucksweise“ mit unendlichen Möglichkeiten.
Im Jahr 2006 begann die gebürtige Eichstätterin mit der Malerei und besucht seitdem regelmäßig Kurse in Kunstakademien. Ihr eigenes Atelier richtete sie sich 2012 ein, um der Kunst mehr Raum geben zu können und mit dem Ende ihrer Berufstätigkeit 2014 stand auch mehr Zeit zur Verfügung. Seit drei Jahren ist sie im Arbeitskreis Kunst und Kultur des Bürgerforums Otterfing.
Die Ausstellung kann vom 21.07. bis zum 20.08.2023 täglich von 9:00 bis 18:00 Uhr im Ostflügel des Kreuzgangs des Klosters besucht werden. Maria Ziegler ist nicht regelmäßig, aber gerne auf Anfrage vor Ort. Der Eintritt ist frei.