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Trauer um Erzbischof emeritus Alois Kothgasser SDB

Veröffentlicht am: 23. Februar 2024

Salzburg/Benediktbeuern – Der frühere Salzburger Erzbischof Alois Kothgasser ist tot. Er starb am Donnerstagabend, 22. Februar 2024, im Alter von 86 Jahren in Salzburg, wo er zuletzt im dortigen erzbischöflichen Priesterseminar gelebt hatte. Kothgasser stand von 2003 bis Ende 2013 an der Spitze der Erzdiözese und leitete zuvor seit 1997 die Diözese Innsbruck.

Geboren am 29. Mai 1937 in Sankt Stefan im Rosental in der Steiermark, trat Kothgasser mit 18 Jahren in den Salesianerorden ein. 1964 wurde er zum Priester geweiht. Sein philosophisch-theologisches Studium absolvierte Kothgasser an der Päpstlichen Hochschule der Salesianer Don Boscos in Turin-Crocetta, seine Promotion zum Doktor der Theologie erfolgte 1968.

Von 1968 bis 1980 war Kothgasser als Assistenzprofessor bzw. außerordentlicher Professor für Dogmatik an der Università Pontificia Salesiana in Rom und an der ehemaligen Philosophisch-Theologischen Hochschule (PTH) der Salesianer Don Boscos in Benediktbeuern tätig. Eine Gastprofessur führte ihn in dieser Zeit für zwei Semester auch an die Salesianer-Hochschule in Cremisan bei Bethlehem (heute: Ratisbonne, Jerusalem).

Ab 1980 lehrte Kothgasser Dogmatik an der PTH in Benediktbeuern und war in verschiedenen akademischen Funktionen dort tätig: von 1981 bis 1982 und von 1988 bis 1994 als Prorektor und von 1982 bis 1988 sowie zwischen 1994 und 1997 als Rektor.

Dogmatiker, Bischof, Erzbischof und „Primas Germaniae"

Im Oktober 1997 wurde Kothgasser von Papst Johannes Paul II. zum Bischof von Innsbruck ernannt; fünf Jahre später wählte ihn das Salzburger Domkapitel zum neuen Erzbischof. Von der Amtsübernahme am 10. Januar 2003 bis zur Annahme des Rücktritts am 4. November 2013 war Kothgasser der 90. Bischof und 78. Erzbischof von Salzburg.

Nach seiner Emeritierung lebte der Salesianer ab 2014 als Hausgeistlicher im „Geistlichen Zentrum und Tagungshaus Schloss Wohlgemutsheim“ der Don-Bosco-Schwestern in Baumkirchen (Tirol) und von 2022 bis zu seinem Tod im Priesterseminar der Erzdiözese Salzburg. Erst vor kurzem durfte er noch sein 60. Priesterjubiläum begehen.

Alois Kothgasser war Dogmatiker, Bischof von Innsbruck, Erzbischof von Salzburg und „Primas Germaniae“. Die Erzbischöfe von Salzburg führen bis heute den historischen Titel. Damit ist nicht mehr ein kirchenrechtlicher, wohl aber ein liturgischer Ehrenvorrang verbunden.

Bekannt als ein Förderer des Dialogs mit der Wissenschaft und anderen Religionen wurde Kothgasser mehrfach für sein Wirken ausgezeichnet, etwa mit dem Großkreuz des Ehrenzeichens, der höchsten Auszeichnung des Landes Salzburg, im Jahr seines Rücktritts 2013. Alois Kothgasser war bis 2017 Großprior der „Ritter vom Heiligen Grab zu Jerusalem“ in Österreich und bis 2016 Generalpräsident der „Catholica Unio Internationalis“. Für seinen langjährigen Einsatz für die Beziehungen der katholischen Kirche zu den Ostkirchen ernannte die in Wien ansässige Stiftung Pro Oriente Kothgasser 2015 zum Ehrenmitglied.

„Ich habe ihn als ,Hirten' erlebt, der für die Menschen da war."

Pater Reinhard Gesing SDB, Provinzial

„Ich durfte Erzbischof em. Alois Kothgasser selbst als Professor in Benediktbeuern kennenlernen. Er hat in dieser Zeit als Seelsorger und gesuchter Ratgeber viele Menschen auf ihrem Lebens-, Glaubens- und Berufungsweg begleitet. Als Salesianerpriester und theologischer Lehrer strahlte er eine große geistliche Tiefe aus und begegnete allen mit echtem Wohlwollen und salesianischer Liebenswürdigkeit. Aus seinem Glauben heraus machte er Mut und bestärkte alle, in ihrem Leben auf die Liebe Gottes zu vertrauen. In seinen verschiedenen Funktionen, auch später als Bischof und Erzbischof, zeigte er für mich eine sehr beeindruckende Bescheidenheit ohne jegliche Allüren, die ganz dem Geist des heiligen Franz von Sales entspricht. Ich habe ihn als ‚Hirten‘ erlebt, der für die Menschen da war und mit den Menschen auf dem Weg war“, würdigte der Provinzial der Salesianer Don Boscos in Deutschland, Pater Reinhard Gesing, den Verstorbenen.

In seiner Zeit als Professor für Dogmatik, Prorektor und Rektor der ehemaligen Philosophisch-Theologischen Hochschule in Benediktbeuern habe er das Kloster und die dortige Salesianergemeinschaft wesentlich mitgeprägt, erklärte Gesing. „Der österreichischen Provinz und allen, die um Erzbischof Alois trauern, gilt unser aufrichtiges Mitgefühl und Beileid.“

RefÖA/kh (aktualisiert: 26.02.2024)
Foto: Martin Blösl

 

Informationen zur Beisetzung

Das Requiem für den verstorbenen Erzbischof wird am Samstag, dem 9. März, um 10:00 Uhr im Salzburger Dom gefeiert. Anschließend erfolgt die Beisetzung in der Krypta des Salzburger Domes. 

Informationen zur Trauerfeier in Salzburg

Am Freitag, 1. März wird um 19:00 Uhr in der Hauskapelle im Kloster Benediktbeuern (erster Stock) der Totenrosenkranz für den Verstorbenen gebetet.

Für den 2. März ist - ebenfalls in der Hauskapelle im Kloster Benediktbeuern (erster Stock) - um 12:00 Uhr ein Gedächtnisgottesdienst geplant. Wer an der Trauermesse für den Verstorbenen in Benediktbeuern teilnehmen möchte, möge sich bitte per E-Mail bei Direktor P. Heinz Mail anmelden (menz@donbosco.de). Konzelebranten sind gebeten, Albe und violette Stola mitzubringen.

 

Weitere Informationen

Zum Online-Kondolenzbuch für Erzbischof em. Alois Kothgasser SDB (1937–2024)

Bericht auf der Website der Erzdiözese Salzburg

Bericht auf der Website der Salesianer Don Boscos in Österreich