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"Unfassbar stolz auf Don Bosco!" Bischof Dr. Stefan Oster SDB beim Fest des Salesianergründers im Kloster Benediktbeuern

Veröffentlicht am: 01. Februar 2016

Es war das erwartet große Fest, das die Salesianer Don Boscos im Kloster Benediktbeuern am vergangenen Sonntag, den 31. Januar 2016, feiern durften: Dr. Stefan Oster SDB, der Bischof von Passau, war zu diesem Anlass für einen Tag „heim“-gekommen und stand dem Pontifikalamt in der mehr als vollbesetzten Basilika St. Benedikt als Hauptzelebrant vor. Etwa 500 Menschen hatten sich dort eingefunden, so dass zusätzliche Stühle bereit gestellt werden mussten und auch die Emporen der Basilika besetzt wurden. Und alle Anwesenden erlebten einen Gottesdienst, der in sich stimmig und rund ein wirklicher liturgischer Höhepunkt im Kloster Benediktbeuern war.

Klosterdirektor P. Reinhard Gesing SDB hieß zu Beginn alle Gäste willkommen, besonders die aus Politik und Bildung, begrüßte aber vor allem „Bischof Stefan“ zur Feier am Gedenktag des hl. Johannes Bosco, die in diesem Jahr auch unter dem Zeichen der 100jährigen Präsenz der Salesianer Don Boscos in Deutschland stand.

Für Bischof Dr. Oster war seine Beteiligung am Festakt, wie er selbst schon in einer kurzen Ansprache zur Begrüßung deutlich machte, tatsächlich ein Stück Heimkommen. Am Vortrag war er eingetroffen und von P. Gesing empfangen und „unter seine Fittiche genommen“ worden – er hatte sich gefühlt wie ehemals, als dieser noch sein Novizenmeister gewesen war.

Bischof Oster Hochgebet

Heimat war auch das Thema seiner sehr ansprechenden und bewegenden Predigt. Bischof Dr. Oster beschrieb darin Daheimsein in seiner Ambivalenz, als tiefe Sehnsucht des Menschen einerseits und gleichzeitig als zerbrechliches Gut. Heimatlosigkeit sei eines der größten Probleme der Gegenwart, wie sich an dem aktuellen Flüchtlingsproblem zeige, „vielleicht ein Phänomen unserer Zeit“. Wie die Aufgabe, Menschen Heimat zu geben, zu leisten sei, illustrierte er am Vorbild Don Boscos. Dieser sei „ein Meister in der Willkommenskultur für junge Menschen“ gewesen, indem er für sie alles einladend gestaltete. Aber Don Bosco selbst, obwohl er „mit beiden Beinen auf der Erde“ gestanden sei, sei es nicht darum gegangen, Jugendlichen Heimat lediglich in einem weltlichen Sinn zu bereiten. Er selbst sei in seinem Herzen woanders zuhause gewesen, „dort, wo die Liebe regiert, die Freiheit herrscht, wo Christus ist“. Er habe seine Heimat in Gott gefunden und das bedeutet: in der Kirche als „Wohnort Gottes“ in der Welt und damit in eins in Maria, der Mutter Gottes, in deren Mantel jeder eingehüllt und daheim sei. Christen hätten die Aufgabe, allen Menschen diese Tiefe von Heimat zu erschließen, müssten mehr und mehr solche werden, in denen Gott Wohnung nimmt und die von dieser ihrer Erfahrung künden. Gerade angesichts der gegenwärtigen Krise der Kirche hierzulande könne es nicht darum gehen, die Kirchen voll zu bekommen oder den bisher üblichen Betrieb einfach aufrecht zu erhalten, es ginge vielmehr darum, Menschen, vor allem jungen Menschen, Erfahrungen zu ermöglichen. Und wer bei Gott daheim sei, der werde zum Missionar, künde von seinen Erfahrungen und mache es so möglich, dass auch junge Menschen solche Erfahrungen machen können. Benediktbeuern sei als gesegneter Ort, als „terra benedicta“, ein Ort für solche Erfahrung, wo „Durchblick“ mit Augen und Herzen bestehe, wo Gott seine Wohnung nehmen könne, „weil wir ihn kennen und weil wir bei ihm daheim sein können“.

Durchaus passend zum Thema der Predigt wurde die Kollekte des Gottesdienstes für die Arbeit der Salesianer Don Boscos im syrischen Aleppo erhoben, um zu helfen, dass die Menschen dort wieder Heimat finden können und nicht als Flüchtlinge nach einer neuen Heimat suchen müssen.

Chor

Nach dem Gottesdienst, der auch dank der musikalischen Gestaltung durch einen Chor von jungen Leuten aus dem Kloster unter der Leitung von P. Dr. Josip Gregur SDB ein wirkliches Fest des Lobpreises Gottes für dessen Geschenk, den hl. Johannes Bosco, war, wurden die daran teilnehmenden Menschen aus Nah und Fern wie gewöhnlich in den Kreuzgang zu einem Stehempfang eingeladen. Obwohl dieser zeitlich etwas knapp bemessen war, bot er doch die Möglichkeit zu einer kurzen persönlichen Begegnung mit dem Bischof, die viele nützten, bevor für das den Festakt abschließende Mittagessen der geladenen Gäste zu Tisch gebeten wurde. Im vollbesetzten ehemaligen Bibliothekssaal des Klosters klang dieses mit einer Danksagung durch den Klosterdirektor und bewegten wie bewegenden Abschiedsworten von Bischof Dr. Oster aus, in denen er vor allem auf die Bedeutung von Benediktbeuern für seine salesianische Identität zu sprechen kam: „Hier bin ich als Salesianer geboren und das hört niemals auf.“ Auch als Bischof bleibe er also Salesianer Don Boscos und sei dem Kloster und den Menschen dort bleibend in großer Dankbarkeit verbunden. Und Bischof Dr. Oster schloss im Blick auf den hl. Johannes Bosco und auf das Kloster Benediktbeuern als einen Ort, an dem dessen Werk weitergeführt wird: „Ich bin unfassbar stolz auf Don Bosco“.

Dr. Jürgen Werlitz

 

Sämtliche Fotoaufnahmen machte Hermann Kuhn SMDB, Benediktbeuern.

Begrüßung P. Gesing
Predigt Bischof Oster
Begrüßung der Gäste durch Klosterdirektor
 P. Reinhard Gesing SDB.
Bischof Dr. Stefan Oster SDB bei seiner Predigt.
Stehempfang
Stehempfang 02
Großer Andrang herrschte beim Stehempfang
im Kreuzgang des Klosters...
...und trotzdem gab es Momente der Begegnung
mit "unserem" Bischof.

 

Bischof Dr. Stefan Oster hat dem Kloster Benediktbeuern sein Predigtmanuskript zur Verfügung gestellt. Seine Predigt beim Don-Bosco-Fest in der Basilika St. Benedikt hat der Bischof teilweise frei vorgetragen, so dass es gewisse Abweichungen zwischen dem Text und dem vorgetragenen Wortlaut der Predigt gibt: