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„Die Kirche ist jung, und die Kirche hat Zukunft“ - Salesianerpater Dr. Stefan Oster SDB zum 85. Bischof von Passau ernannt

Veröffentlicht am: 03. April 2014

Rom/Passau/Benediktbeuern – Papst Franziskus hat am heutigen Freitag, den 04. April 2014, den Salesianer Don Boscos Prof. P. Dr. Stefan Oster SDB (48) zum 85. Bischof von Passau berufen. Das gaben der Vatikan in Rom und das Bischöfliche Ordinariat in Passau zeitgleich am Vormittag bekannt.

Oster, der nach der Einstellung des Lehrbetriebs der Philosophisch-Theologischen Hochschule der Salesianer Don Boscos in Benediktbeuern im Sommer 2013 derzeit als Dozent an der Katholischen Stiftungsfachhochschule (KSFH) München, Abteilung Benediktbeuern, tätig ist, tritt damit die Nachfolge von Altbischof Wilhelm Schraml (78) an, der 2012 aus Altersgründen seinen Amtsverzicht erklärt hatte.

Die Bischofsweihe und Amtseinführung P. Stefan Osters wird am 24. Mai 2014 im Passauer Stephansdom stattfinden - ein besonderer Termin für einen Salesianer, wird doch an diesem Tag das Maria-Hilf-Fest, ein Fest zu Ehren der Gottesmutter Maria, gefeiert, die Ordensgründer Johannes Bosco als "Helferin der Christen" besonders verehrt hatte.

Empfang in Passau am 10. April, Weihe am 24. Mai

Ein erster offizieller Empfang soll aber bereits in der kommenden Woche, am Donnerstag, 10. April, stattfinden. An diesem Tag wird der künftige Bischof zum ersten Mal in seinem Bistum begrüßt – zunächst im Marienwallfahrtsort Altötting, kurze Zeit später dann auch im Passauer Stephansdom sowie von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Ordinariats.

Bei der Fahrt von Benediktbeuern an seine künftige Wirkungsstätte wird der Benediktbeurer Theologieprofessor voraussichtlich von Jugendlichen und jungen Erwachsenen der Benediktbeurer Gebetsgruppe „God for you(th)“ begleitet, die ihm so einen ersten kleinen und vor allem schönen Abschied aus dem vertrauten „Klosterdorf“ Benediktbeuern bereiten möchten.

In einer ersten Reaktion anlässlich seiner Ernennung sprach der gebürtige Amberger am Vormittag von einem gefühlsmäßigen Zwiespalt aus großer Ehre und Freude einerseits sowie einem gehörigen Respekt vor der neuen Aufgabe und der realen Erfahrung, „nicht würdig“ zu sein. „Ich vertraue aber darauf, dass der Herrgott schon weiß, was er tut, und versuche die Ernennung vor allem als Berufung zu verstehen – so, wie ich bisher auch meinen Ordens- und Priesterberuf als Berufung verstanden habe“, so Oster.

Zum Interview der Münchner Kirchennachrichten mit P. Stefan Oster

 

Kein leichter Abschied aus Benediktbeuern

Nach einem ersten Treffen mit Vertretern des Bistums am Mittwoch dieser Woche brachte der 48-Jährige zudem seine große Freude auf sein neues Amt und auf Passau zum Ausdruck: „Ich habe gemerkt, wie sehr sich die Menschen in Passau auf ihren neuen Bischof freuen; das hilft mir natürlich auch sehr“. Gleichzeitig jedoch falle ihm der Abschied aus Benediktbeuern nicht leicht. „Ich darf hier in Benediktbeuern zusammen mit vielen Menschen erleben, dass Kirche jung ist und dass Kirche Zukunft hat. Das ist nicht nur eine sehr schöne Erfahrung, das ist vor allem meine tiefe Überzeugung und Hoffnung; und diese Hoffnung möchte ich gerne auch mitnehmen in die Diözese Passau und dort mit den Menschen teilen“.

Dabei sei ihm vor allem der Heilige Don Bosco ein Vorbild, sagte der Salesianer anlässlich seiner heutigen Ernennung: „Fröhlich sein, Gutes tun und die Spatzen pfeifen lassen, das ist nicht nur ein netter Spruch, der von Don Bosco kommt, sondern auch eine Art geistliches Programm, das ich in meiner Zeit als Ordensmann hoffentlich inhaliert und internalisiert habe. Der christliche Glaube macht froh, bereichert das Herz, er ist und bleibt jung – auch wenn man älter wird. Und er gibt immer neu die Kraft, sich wirklich den Menschen zuzuwenden. Das ist an meinem Ordensvater Don Bosco sehr deutlich ablesbar“, so Oster.

Provinzial P. Grünner: "P. Oster wird uns sehr fehlen"

Der Provinzial der Deutschen Provinz der Salesianer Don Boscos, P. Josef Grünner SDB, übermittelte seine Gratulationen und Glückwünsche am Freitag aus Rom, wo derzeit das 27. Generalkapitel des Ordens tagt. Er wünschte seinem Mitbruder im Namen der gesamten Don Bosco Familie in Deutschland alles Gute und Gottes reichen Segen für seine neue Aufgabe: „P. Oster bringt für diesen verantwortungsvollen pastoralen Dienst gute Voraussetzungen und wertvolle Fähigkeiten mit, die von seiner tiefen Verwurzelung im Glauben und im salesianischen Geist geprägt sind. Die Prinzipien der Pädagogik und Spiritualität Don Boscos werden den neuen Bischof von Passau sicherlich auch in seinem künftigen Handeln leiten“, so Grünner.

Der Provinzial machte in seiner Stellungnahme jedoch auch deutlich, dass die Berufung P. Osters zum Diözesanbischof für die Ordensgemeinschaft der Salesianer Don Boscos und für ihr Wirken in Deutschland einen „schmerzlichen Verlust“ darstelle. „P. Oster gehörte zu den tragenden Säulen der Gemeinschaft und unserer Arbeit in Benediktbeuern. Er wird uns dort sehr fehlen und nur schwer zu ersetzen sein. Ich bin sicher, es hätte auch im Diözesanklerus geeignete Kandidaten für das Amt des Bischofs von Passau gegeben“, erklärte Grünner.

Referat für Öffentlichkeitsarbeit der Salesianer Don Boscos

 

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