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Franz-Marc-Gedenkausstellung im Kreuzgang des Klosters mit Vernissage eröffnet

Veröffentlicht am: 25. Juli 2016

Mehr als 100 Gäste fanden sich am Samstag, den 23. Juli 2016, im Kreuzgang zur Vernissage der Franz-Marc-Gedenkausstellung im Kloster Benediktbeuern ein, und dass der Andrang so groß war und es dadurch ein wenig eng wurde, hatte seinen guten Grund. Denn es ging nicht nur darum, eine große Kunstausstellung über Franz Marc zu eröffnen, zu der 14 renommierte Künstlerinnen und Künstler, vorwiegend aus der Umgebung, Inspirationen und Kopien Franz Marcs beigesteuert haben, auch nicht nur um eine weitere Ausstellung zum 100. Todestag des Blauen Reiters, ja auch nicht nur um die Erinnerung an die erste öffentliche Ausstellung von Bildern des Malers nach dem 2. Weltkrieg vor genau 70 Jahren im Kloster Benediktbeuern. Es ging darüber hinaus auch um Danksagung an Prof. P. DDr. Leo Weber SDB, den ehemaligen Kirchenhistoriker und Kunstgeschichtler an der Philosophisch-Theologischen Hochschule, der die Kunstausstellungen im Kreuzgang des Klosters Benediktbeuern rund 40 Jahre lang organisierte und begleitete, und dieser Dank wurde ihm von allen Rednerinnen und Redner der Auftaktveranstaltung gezollt.

Auf P. Webers Initiative kam auch die nun eröffnete Franz-Marc-Ausstellung zustande und er fungiert folgerichtig als deren Kurator. Schon vor Jahren war die Idee entstanden. Im engen Kontakt zwischen P. Weber und Prof. Dr. Maria-Anna Bäuml-Roßnagl waren die Planungen von Anfang an erfolgt und so übernahm Frau Prof. Bäuml-Roßnagl als Hauptorganisatorin bei der Vernissage selbstverständlich auch die Aufgabe, die beteiligten Künstlerinnen und Künstler vorzustellen und in die Ausstellung und ihr Programm einzuführen. Dabei setzte sie den Fokus nicht einseitig auf Franz Marc, sondern kam z. B. sogar auf den Amoklauf am Vortag in München zu sprechen. Um solche Situationen in den Griff zu bekommen und nicht in Hysterie und Panik ausarten zu lassen, sei es besonders wichtig, bereits jungen Menschen ethische Grundhaltungen zu vermitteln. Franz Marc könne hier ein Vorbild für eine entsprechende Lebenshaltung sein. Er selbst machte sie im 1. Weltkrieg und gut zwei Wochen vor seinem Tod in einem Brief deutlich, in dem er schrieb, der Tod habe als das allen Gemeinsame nichts Schreckhaftes für ihn, allein heute würde er ihn „wehmütig und bitter begrüßen“, weil er noch „ein halbfertiges Werk liegen habe“. In seinen ungemalten Bildern stecke sein ganzer Lebenswille.
Aber selbstverständlich dankte Bäuml-Roßnagl auch dem Kurator der Ausstellung: P. Leo Weber, vor allem auch für die vielen Impulse, die dieser im Rahmen seiner Begleitung und Reflexion der Kunstausstellungen im Kloster Benediktbeuern gegeben habe, in den Themen Kirche – Kunst – Kerygma, der „phänomenologischen Übertreibung“ in der Kunst und der durch die Kunst geförderten Entwicklung einer positiven ethischen Lebenseinstellung.

Anschließend hielt Nelly Weissenberger als eine der beteiligten Künstlerinnen noch eine gesonderte, dankbare Laudatio an P. Weber. Dieser Dank mündete in die Überreichung von zwei Portraits an ihn, die Nelly Weissenberger (deutlich inspiriert von Franz Marc) und Hans-Günther Pietschmann geschaffen haben. Und auch Prof. P. Dr. Lothar Bily, der als stellvertretender Direktor des Klosters ein Grußwort an die Anwesenden richtete, ebenso wie der Bürgermeister von Benediktbeuern, Hans Kiefersauer, unterstrichen jeweils dankbar die Bedeutung P. Webers für die Kunstausstellungen im Kreuzgang. Der Bürgermeister setzte mit der Überreichung eines Schecks zur finanziellen Unterstützung der Durchführung der Franz-Marc-Gedenkausstellung auch den Schlusspunkt des offiziellen Teils der Vernissage, der musikalisch, stimmungsvoll und stimmig durch Solostücke des Trompeters Andreas Pilat von der Musikschule der Stadt Penzberg gerahmt wurde.

 

 

Die Ausstellung, die bis zum 30. August geöffnet ist, füllt alle drei Flügel des Kreuzgangs des Klosters – zusätzlich werden Bilder unter dem Motto „Neue Symbole für die Altäre der zukünftigen Religion“ im angrenzenden Kapitelsaal ausgestellt. Die Inspirationen und Kopien von Bildern Franz Marcs, die in seiner Zeit in Sindelsdorf und Ried entstanden sind, – besonders reizvoll sind auch die „Dubletten“, also Bilder aus der gleichen Vorlage Marcs von mehreren der beteiligten Künstler – werden komplettiert durch Portraits und eine kleine Dokumentation der Ausstellung von Franz Marc-Bildern im Jahre 1946 im Kloster. Die Ausstellung ist täglich von 9.00 bis 18.00 Uhr geöffnet, der Eintritt ist frei. Eine eigene Kinderausstellung findet im Kloster-Café zu dessen Öffnungszeiten täglich 12.30 (am Wochenende 11.00) bis 17.30 Uhr statt.

Dr. Jürgen Werlitz
Pressestelle des Klosters

 

 

 

Weiterer Bericht in der Katholischen Sonntagszeitung

Die Vernissage hat ein erfreulich hohes Presseecho gefunden. Auch die Katholische Sonntagszeitung des Bistums Augsburg hat einen Bericht veröffentlicht. Online kann er hier gelesen werden:

Gedenken an Franz Marc – Künstler präsentieren Werke im Kreuzgang